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EMS Training für den Numerus clausus
 

 

Aufgaben: Textverständnis

Beispielaufgaben (6 Aufgaben in 15 Minuten)

Organe und Zellen werden vom Blut mit Sauerstoff versorgt, den sie für ihren Stoffwechsel benötigen. Beim Stoffwechsel entsteht aus Sauerstoff Kohlendioxid. Dadurch wird das Blut sauerstoffentsättigt - das heisst sauerstoffärmer - und mit Kohlendioxid angereichert. Daher ist eine sehr wichtige Aufgabe des Blutes der Sauerstofftransport zu den Organen und Zellen hin sowie der Abtransport von Kohlendioxid von den Zellen und Organen weg.
Der Blutkreislauf des Embryos unterscheidet sich deutlich vom Blutkreislauf des erwachsenen Organismus. Vor der Geburt des Kindes erfüllt die Plazenta der Mutter die Funktion der embryonalen Lunge. Nur durch den in der Plazenta stattfindenden Gasaustausch verwandelt sich das über die Nabelarterien des Embryos zur Plazenta zufliessende kohlendioxidreiche in sauerstoffreiches Blut. Das Blut ist dann zu etwa 80 Prozent mit Sauerstoff gesättigt. Aus der Plazenta fliesst das Blut in den embryonalen Kreislauf zurück: zuerst durch die Vena umbilicalis in der Nabelschnur und dann zum grössten Teil durch den Ductus venosus Arantii in die untere Hohlvene, die aus der unteren Körperhälfte zum Herzen des Embryos hochzieht. Der andere Teil des Blutes, das aus der Vena umbilicalis stammt, fliesst über die Vena portae zur Leber, versorgt diese mit Sauerstoff und fliesst von dort über die Vena hepaticae ebenfalls in die untere Hohlvene. Das Blut der unteren Hohlvene fliesst zur rechten Herzhälfte. Wie beim erwachsenen Organismus besteht das Herz des Embryos als muskuläres Hohlorgan bereits aus einer rechten und einer linken Herzhälfte. Beide Hälften pumpen das Blut durch den Kreislauf. Jede Herzhälfte besteht aus einem Vorhof und einer Herzkammer.
Das Blut der unteren Hohlvene mündet in den Vorhof der rechten Herzhalfte und fliesst dann durch eine Öffnung in der Vorhofscheidewand (das Foramen ovale) direkt in den Vorhof der linken Herzhälfte. Das Foramen ist geöffnet, weil der Druck innerhalb des linken Vorhofs kleiner ist als innerhalb des rechten. Das Foramen schliesst sich, wenn der Druck im linken Vorhof grösser wird als im rechten.
In den Vorhof der rechten Herzhälfte fliesst das Blut der oberen Hohlvene. Aus strömungstechnischen Gründen wird das Blut der oberen Hohlvene am Foramen ovale vorbei direkt in die rechte Herzkammer geleitet. Das Blut der rechten Herzkammer fliesst in die Lungenschlagader. Von dieser zweigt der Truncus pulmonalis zur Lunge ab. In diesen tritt nur wenig Blut ein, da sein Gefässwiderstand sehr hoch ist. Das meiste Blut fliesst deshalb aus der Lungenschlagader in den Ductus arteriosus Botalli, der einen Bogen um die Lunge macht und einen Gefässkurzschluss darstellt. Die Lunge wird durch den Truncus pulmonalis mit Blut versorgt. Sie erfüllt beim Embryo noch keine Atemfunktion. Sie nimmt ihre Funktion erst auf, wenn der CO2-Gehalt im Blut stark ansteigt. Von der Lunge aus fliesst das Blut durch die Vena pulmonalis zurück zum Herz und zwar in den Vorhof des linken Herzes. Das Blutvolumen, das sich im linken Vorhof befindet, kann immer nur in  die Kammer der linken Herzhälfte abfliessen.
Die linke Herzkammer pumpt das Blut in die Aorta und damit in den Körperkreislauf. Die Aorta verzweigt sich in kleinere Arterien, die die Organe und Körpergewebe mit Sauerstoff versorgen. Der Ductus arteriosus Botalli mündet in die Aorta, nachdem von der Aorta jene Arterien abgezweigt sind, die den Kopf und die oberen Extremitäten versorgen. Das Blut, das Kopf und Extremitäten mit Sauerstoff versorgt, sammelt sich als sauerstoffentsättigtes Blut in der oberen Hohlvene. Ein Teil des Aortablutes fliesst über die Nabelarterien direkt zur Plazenta. Das restliche Blut versorgt die untere Körperregion mit Sauerstoff und sammelt sich danach als sauerstoffentsättigtes Blut wieder in der unteren Hohlvene.
Rechter Vorhof und rechte Herzkammer leisten vor der Geburt grössere Druckvolumenarbeit als linker Vorhof und linke Kammer. Andernfalls könnte der rechte Vorhof nicht das Blut durch das Foramen ovale, und die rechte Kammer nicht das Blut in den Ductus Botalli pumpen. Bei der Geburt gibt es verschiedene Umstellungen des embryonalen Kreislaufs. Die Nabelarterien und -venen verschliessen sich, der Strömungswiderstand des Truncus pulmonalis verringert sich entscheidend, der Ductus arteriosus Botalli schliesst sich. Der Druck im linken Vorhof wird grösser als im rechten Vorhof aufgrund der grösseren Blutmenge, die ihn nun durchfliesst.
 

1) Welchen Weg kann das Blut des Embryos nehmen?

(A) untere Hohlvene --> rechter Vorhof --> Foramen ovale --> linker Vorhof --> linke Kammer --> Aorta
(B) rechter Vorhof --> linker Vorhof --> Truncus pulmonales --> Lunge --> Venae pulmonales --> linke Kammer
(C) obere Hohlvene --> rechter Vorhof -->  rechte Kammer --> Lungenschlagader --> Ductus Botalli --> Aorta
(D)Plazenta --> Vena umbilicalis --> Ductus venosus Arantii --> untere Hohlvene --> Vena portae
(E) obere Hohlvene --> rechter Vorhof --> Foramen ovale --> linker Vorhof --> linke Kammer --> Aorta --> Gehirnarterien
 

2) Welche der folgenden Aussagen trifft bzw. treffen zu?

I.Das Blut, das die Leber versorgt, fliesst nicht durch den Ductus venosus Arantii.
II.In Flussrichtung des Blutes liegen die Vorhöfe hinter den Kammern.
III.Das Blut, das den Vorhof einer Herzhälfte durchfliesst, wird anschliessend in die Kammer der gleichen Herzhälfte geleitet.

(A) Nur die Aussage I trifft zu.
(B) Nur die Aussage II trifft zu.
(C) Nur die Aussage III trifft zu.
(D) Nur die Aussagen I und II treffen zu.
(E) Nur die Aussagen I und III treffen zu.
 

3) Welche Aussage lässtbzw. lassen sich aus dem Text für den embryonalen Kreislauf nicht ableiten?
I. Vor der Geburt erhält die Leber sauerstoffreicheres Blut als das Gehirn.
II. Durch die Nabelarterien fliesst sauerstoffreicheres Blut als durch den Ductus venosus Arantii .
III. Das Blut der Vena umbilicalis ist sauerstoffreicher als das der unteren Hohlvene.
(A) Nur die Aussage I lässt sich nicht leiten.
(B) Nur die Aussage II lässt sich nicht ableiten.
(C) Nur die Aussage III lässt sich nicht ableiten.
(D) Nur die Aussagen I und II lassen sich nicht ableiten.
(E) Nur die Aussagen I und III lassen sich nicht ableiten.

4) Welche der folgenden Aussagen trifft zu?
(A) Durch den linken Vorhof fliesst ein grösseres Blutvolumen als durch die linke Herzkammer.
(B) Durch den rechten Vorhof fliesst ein grösseres Blutvolumen als durch die rechte Herzkammer.
(C) Durch den Ductus Arantii fliesst ein grösseres Blutvolumen als durch Nabelarterien.
(D) Blut, das den rechten Vorhof durchströmt, fliesst anschliessend in den linken Vorhof.
(E) Durch den linken Vorhof fliesst genausoviel Blut wie durch den rechten Vorhof.
 

5) Welche der folgenden Aussagen lässt bzw. lassen sich ableiten?

Nach der Geburt...
I....fliesst mehr Blut durch den linken Vorhof als vor der Geburt.
II....schliesst sich das Foramen ovale.
III....wird mehr Blut durch Truncus pulmonalis gepumpt als vor der Geburt.

(A) Nur die Aussage I lässt sich leiten.
(B) Nur die Aussage II lässt sich ableiten.
(C) Nur die Aussage III lässt sich ableiten.
(D) Nur die Aussagen I und II lassen sich ableiten.
(E) Alle Aussagen lassen sich ableiten.
 

6) Ein häufiger angeborener Herzfehler ist der nicht geschlossene Ductus Botalli. Mit welchem zusätzlichen Defekt wird dieser Herzfehler wahrscheinlich zusammen auftreten?
(A) verschlossene untere Hohlvene
(B) verschlossene obere Hohlvene
(C) verschlossene Nabelarterien
(D) offenes Foramen ovale
(E) verschlossener Truncus pulmonalis
 

 

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